Der Didaktik der 1960er & 1970er Jahre auf der Spur…

Die 1970er Jahre gelten gemeinhin als Zeit des politischen, kulturellen, gesellschaftlichen aber gerade auch des bildungspolitischen Umbruchs. Die bereits Mitte der 1960er Jahre einsetzende Kritik am Konservatismus des Bildungssystems fand ihre Radikalisierung in der Studenten- und Schülerbewegung und mündete mit der Regierungsübernahme der SPD-Koalition 1969 in umfassende Reformen und -diskussionen an Schulen sowie Hochschulen. Die Veränderungen auf institutioneller Ebene wurden bereits eingehend wissenschaftlich untersucht, Forschungsergebnisse zur fachdidaktischen und pädagogischen Unterrichtspraxis liegen allerdings kaum vor:

Was zeichnete Geschichts- und Politikunterricht in den 1970er Jahren aus? Wie trugen Lehrerinnen ihre pädagogischen Vorstellungen in die Schule? Wie und wodurch konnten sie Schule und Unterricht nachhaltig verändern?

Diesen Fragen nachzugehen ist das Ziel meines Dissertationsvorhabens. Mein Name ist Janka Mittermüller und ich bin Lehrerin für die Fächer Geschichte und Deutsch sowie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Didaktik der Gesellschaftswissenschaften an der Universität Trier. Ich promoviere zum Politik- und Geschichtsunterricht in den 1970er Jahren und suche aktuell
Zweite Staatsexamensarbeiten, Lehrprobenentwürfe, Unterrichtsskizzen und sonstige Unterrichtsmaterialien aus den 1960er und 1970er Jahren
für die Fächer Geschichte, Politik, Gemeinschaftskunde/Gesellschaftslehre.

Die Rekonstruktion der Bildungsgeschichte der eigenen Fächer kann, wenn sie aus der Unterrichtspraxis heraus erfolgt, verschiedensten Akteuren innerhalb des Bildungssystems dazu verhelfen, von der „Weisheit der Praxis“ zu profitieren. So wird beispielsweise —wenngleich mit vergleichsweise geringerer Intensität, wie dies im Übergang der 1960er zu den 1970er Jahren der Fall war — auch heute noch die Relevanz und Zielsetzung historisch-politischer Bildung diskutiert. Neben der besseren Einsicht in gegenwärtige strukturelle Fragen ist es die Rekonstruktion von Handlungsalternativen, variablen Lösungsansätzen und die Möglichkeit des Perspektivenwechsels, der die Beschäftigung mit dieser Zeit des bildungspolitischen Umbruchs so spannend machen.‘

Sollten Sie in Ihren privaten Archiven solche Materialien lagern, die Sie mir als Digitalisat oder in Papierform zukommen lassen könnten, wäre ich Ihnen außerordentlich dankbar. Dabei wäre auch eine persönliche Abholung kein Hindernis. Die Eindrücke dieser bildungspolitisch und didaktisch äußerst spannenden Zeit der Veränderung, die ich daraus gewinnen könnte, wären von großem Wert für meine eigene Forschung sowie die Fachdisziplin. Seien Sie dabei gewiss, dass ich Ihre persönlichen Unterlagen mit großem Respekt und unter Wahrung der Anonymität behandele.
Für Ihre Unterstützung wäre ich Ihnen sehr dankbar!

Aufruf_Quellen

Kontakt
Janka Mittermüller
121 Universität Trier
Fachbereich III — Geschichte 54286 Trier B mittermuelle@uni-trier.de
‚ +49 -651-201-2166