LINKE

(I) Welche Bedeutung messen Sie dem Unterrichtsfach Politische Bildung / Sozialkunde
in den Klassen 7-10 bei?

Für DIE LINKE. Berlin hat die politische Bildung in der Schule einen hohen Stellenwert. Sie leistet einen wichtigen Beitrag für die Erfüllung des Auftrags der Schule, wie er in § 1 des Berliner Schulgesetzes formuliert ist. Wir sehen auch die Notwendigkeit, in der Schule stärker als bisher politische Bildung zu vermitteln. Alle Pädagog*innen, ob unterrichtlich oder außerunterrichtlich, sehen wir hier in der Pflicht, ihren Beitrag zu leisten, auch Schülervertretungen. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche sich in allen Jahrgangstufen mit politischen und gesellschaftlichen Themen befassen, hierzu Wissen erwerben und selbst Verantwortung übernehmen.

Politische Bildung ist nicht auf das Fach Politische Bildung (in Berlin in der Grundschule, 5./6. Jahrgangsstufe) bzw. Sozialkunde (7.-10. Jahrgangsstufe) beschränkt, auch wenn es
selbstverständlich zum Fächerkanon dazugehört. Sicher ist die gegenwärtig für die Sekundarstufe I geltende Stundentafel, in der für den Bereich Gesellschaftswissenschaften mit den Fächern Geschichte/Sozialkunde und Geografie nur 2 Stunden pro Woche vorgesehen sind, schwierig zu handhaben und birgt die Gefahr, mit jeder Entscheidung eines der drei Fächer zu vernachlässigen.

Umso mehr kommt es darauf an, Politische Bildung/Sozialkunde kompetent, in guter Qualität und anspruchsvoll für Schülerinnen und Schüler zu unterrichten. Jede Entscheidung, das Stundenvolumen für ein Fach zu erweitern oder ein neues Fach einzuführen zieht eine Entscheidung zur Kürzung an anderer Stelle nach sich. Deshalb sollten zuvor und unter Berücksichtigung der Situation an der Schule geprüft werden, welche Möglichkeiten zur Verstärkung der politischen Bildung im Unterricht genutzt werden können. Dazu gehören auch das Fach Ethik und das derzeit für die Berliner Schule vorgesehene Wahlpflichtfach Sozialwissenschaften/Wirtschaftswissenschaften in der 7. – 10. Jahrgangsstufe, das an jeder Schule angeboten werden sollte. Darüber hinaus sollte sich in den Kollegien und mit den Schülerinnen und Schülern darüber verständigt werden, wie in der Stundentafel enthaltenen Profilstunden für politische und gesellschafts-wissenschaftliche Bildung eingesetzt werden können.