Sabine Achour, Vositzende der DVPB Berlin, hat einen sehr lesenswerten Beitrag in der neuen APuZ, Zeitschrift der Bundeszentrale für politische Bildung, veröffentlicht.

Sabine Achour

„Die Zivilgesellschaft ist gespalten und den Spalt zu überwinden, ist schwierig. (…) Gewalttaten, Hasskampagnen und die Verrohung der politischen Debatten haben Brücken eingerissen“, heißt es in der Studie „Die gespaltene Mitte. Feindselige Zustände“.[1] Andere europäische Länder kennen solche Herausforderungen, zu denen auch das Erstarken (rechts-)populistischer Parteien gehört, schon länger. Populisten greifen vor allem das Themenfeld Flucht, Asyl, Migration, Islam auf und geben vor, die Anliegen „besorgter Bürger*innen“ zu vertreten, während sie ein tiefes Misstrauen gegenüber den „Alt-Parteien“, den Medien, dem demokratischen System und der Europäischen Union äußern. Mit wirkmächtigen Feindbildern gegen die „politische Klasse“ wird versucht, „das Volk“ zu mobilisieren. All das bedroht das demokratische Miteinander und den formalen Bestand der Demokratie selbst.[2] 

Was bedeutet das für die politische Bildung? Bedarf es spezieller Angebote für die „besorgten Bürger*innen“ oder eher für die Geflüchteten und Menschen mit Migrationserfahrungen, besonders muslimischen Glaubens, um sie mit dem politischen System Deutschlands vertraut zu machen? Um eine gespaltene Mitte wieder zu „einen“, scheint das Gegenteil einer zielgruppenspezifischen politischen Bildung erforderlich zu sein. (Nicht nur) für den Kontext Migration und Diversität sind vielmehr inklusive Angebote erforderlich, in denen sich Teilnehmende möglichst kontrovers gemeinsam über Politik und Gesellschaft verständigen. Hier steht die politische Bildung vor verschiedenen gesellschaftlichen Herausforderungen, von einer gespaltenen Gesellschaft und der Sehnsucht nach gesellschaftlicher Homogenität über Diskursverschiebungen bis hin zu zunehmender Menschenfeindlichkeit und Gewalt. In diesem Beitrag werde ich die vielfältigen Herausforderungen einer gespaltenen Gesellschaft für die politische Bildung vorstellen und daraus zu ziehende Konsequenzen vorschlagen, die es ermöglichen, Zugänge für alle zu schaffen.[3]

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Das ganze APuZ Heft zum Thema „Politische Bildung“ könnt ihr hier kostenlos als PDF herunterladen.

Fußnoten

[1] Andreas Zick, Polarisierung und radikale Abwehr – Fragen an eine gespaltene Gesellschaft und Leitmotive politischer Bildung, in: ders./Beate Küpper/Daniela Krause (Hrsg.), Gespaltene Mitte. Feindselige Zustände. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland, Bonn 2016, S. 203–218, hier S. 214.

[2] Vgl. Oliver Decker/Elmar Brähler, Autoritäre Dynamiken: Ergebnisse der bisherigen „Mitte“-Studien und Fragestellung, in: dies./Johannes Kies (Hrsg.), Die enthemmte Mitte. Autoritäre und rechtsextreme Einstellungen in Deutschland, Gießen 2016, S. 11–21.

[3] Vgl. zur Problematisierung der „Zielgruppenspezifik“ und der Präferenz von „Zugängen“: Transferstelle für politische Bildung (Hrsg.), Wenig erreichte Zielgruppen der politischen Bildung. Forschung zu Zugangsmöglichkeiten, Jahresthema 2016 der Transferstelle für politische Bildung, Essen 2017.