Politikunterricht für Berlins Schüler?

Die Politische Bildung soll in Berlins Schulen gestärkt werden. Aber auf wessen Kosten? Eine Ausweitung der Stundentafel ist noch nicht vom Tisch. von Susanne Vieth-Entus   Den gesamten Artikel gibt es hier: http://www.tagesspiegel.de/berlin/rot-rot-gruene-bildungspolitik-mehr-unterricht-fuer-berlins-schueler/19935704.html      

Politik kommt auf den Stundenplan

Bald soll es ein eigenständiges Schulfach geben, um Berliner Schülern Politik zu vermitteln. Aber was bedeutet das für die anderen Fächer? Wer muss was abgeben? von Susanne Vieth-Entus   Alle Informationen finden Sie hier: http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/berliner-schulen-politik-kommt-auf-den-stundenplan/19865916.html  

Viele Pläne für 2017 – Auszeichnung für Engagement und Fachtag #PBstärken

Die ordentliche Mitgliederversammlung des Landesverbandes Berlin der DVPB liegt hinter uns. Wir haben ein spannendes Jahr 2016 ausgewertet und uns viel für das Jahr 2017 vorgenommen. Nach der erfolgreichen Kampagne „Wahlprüfsteine Politische Bildung“ im Wahljahr 2016 wollen wir im kommenden Jahr unser Motto #PBstärken mit noch mehr Leben füllen. Unter Weiterlesen…

Stellungnahme Piratenpartei Berlin Wahlprüfsteine (II)

(II) Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um schulische politische Bildung in Berlin zu stärken? Wie werden Sie mit möglichen Schwierigkeiten/ Herausforderungen (Stundenkontingent, Bereitschaft zur Umsetzung an den Schulen) umgehen? Die Piraten Berlin setzen sich dafür ein, dass Politische Wissenschaft/Sozialkunde in den Rahmenlehrplänen kontinuierlich als eigenes Fach unterrichtet wird. Die  Zusammen-fassung Weiterlesen…

Ausschreibung: Promotionsprogramms „Demokratie unter Stress“

SIEBEN PROMOTIONSSTIPENDIEN Im Rahmen des vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderten Promotionsprogramms „Demokratie unter Stress“ Die Leuphana Universität Lüneburg, Stiftung des öffentlichen Rechts, beabsichtigt, den wissenschaftlichen Nachwuchs verstärkt zu fördern. Zu diesem Zweck werden – vorbehaltlich der Mittelzusage – im Rahmen des vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderten Promotionsprogramms Weiterlesen…

Prekäre Stellung des Faches Politik an Berliner Schulen

Die prekäre Stellung des Faches Politik an Berliner Schulen – und die Konsequenzen für Demokratie, Lehrkräftemangel, Qualität der Lehrkräftebildung und die neuen RahmenlehrpläneSabine Achour

von Prof. Dr. Sabine Achour
Vorsitzende des Landesverbandes Berlin der DVPB

(1) Schulgesetz und Demokratie in Berlin

Laut Berliner Schulgesetz ist es Auftrag der Schule, die politische Urteils- und Handlungsfähigkeit der Jugendlichen zu fördern, um Demokratie mitgestalten zu können und diese gegen extremistische Ideologien zu verteidigen. Diese Fähigkeiten in der Schule zu fördern, sind auch die zentralen Ziele des Faches Politik und der dafür – u. a. in Berlin – ausgebildeten Lehrkräfte.

Phänomene wie PEGIDA, Rechtspopulismus, salafistische Ideologien, Antisemitismus, Antiziganismus, ausgrenzende Einstellungen gegen Menschen mit Behinderungen, gegen sexuelle Vielfalt und gegen anders Denkende stellen eine andauernde Herausforderung dar. Zurzeit nehmen sie eher zu und sind in der Mitte der Gesellschaft verankert. Insbesondere im Kontext von Migration und Flucht bedrohen sie Vielfalt und Pluralismus, in Berlin, in Deutschland und Europa. Ausgrenzende Einstellungen entstehen u.a. aufgrund der Angst und Unwissenheit hinsichtlich der Komplexität von Politik sowie durch Gefühle von Ohnmacht gegenüber gesellschaftlichen Entwicklungen. All dies sind Handlungsfelder politischer Bildungsarbeit. Um daran alle Heranwachsenden partizipieren zu lassen, existiert das Fach Politik in der Schule.

Berlin allerdings hat diesbezüglich einen Sonderweg beschritten und das Fach hat sich zu einem elitären Angebot der gymnasialen Oberstufe entwickelt. In den Klassen 7-10 müssten die Schülerinnen und Schüler mit der integrierten Position des Faches in den Geschichtsunterricht (2/3 Geschichte – 1/3 Sozialkunde) ca. 11 Stunden Sozialkunde pro Halbjahr haben, doch selbst die werden v.a. wegen des Zeitmangels de facto kaum noch unterrichtet.

(2) Die politische Ungleichheit in Berlin wächst

Jugendliche, die kein Abitur ablegen, haben sich somit in Berlin im ungünstigsten Fall nie mit Politik in der Schule beschäftigt. Ist dies auch im Elternhaus nicht der Fall, wird in der Stadt dem „Anwachsen politischer Ungleichheit“ (Bertelsmann Stiftung)[1], wie es sich auch in der abnehmenden Wahlbeteiligung entsprechender Milieus niederschlägt, zwischen bildungsnahen und -fernen Jugendlichen institutionell kaum noch etwas entgegengesetzt. Die Politik-Lehrkräfte an den Berufsschulen treffen dann auf verschiedene Formen ausgrenzender Einstellungen und naiver Politikvorstellungen z.B. a la PEGIDA. Da der Politikunterricht v.a. auf die institutionenkundlich ausgerichtete IHK-Abschlussprüfung ausgerichtet ist, ist der Zug für erfolgreiche politische Sozialisationsprozesse in der Schule in der Regel abgefahren. Die Lehrkräfte fühlen sich überfordert, so dass man froh ist, beim Auswendiglernen bleiben zu können.

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